02.11.2017 / Andreas Prüeß

Neubauziele der LUBW sind aus Sicht der BTBkomba mit einem weiteren Bauabschnitt erreichbar

v.l.n.r.: Wolf Zitzmann, Staatssekretärin Gisela Splett, Andreas Prüeß, Oberbaurat Falko Käßmann

Bei Anforderung der Dienststelle bis Ende 2018 könnte ein Erweiterungsbau als weiterer Bauabschnitt für die Aufnahme ab dem Staatshaushaltsplan 2022/23 angestrebt werden.

Die LUBW soll zukunftssicher gemacht, Betriebsabläufe und Kommunikation sollen verbessert werden. Dazu sollen die in Karlsruhe räumlich getrennten Standorte zusammengeführt werden. Der Neubau des Umweltkompetenzzentrums des Landes ist – ähnlich wie das Umweltbundesamt in Dessau – auch als Leuchtturm für nachhaltiges Bauen gedacht. Insgesamt sieht der Plan der Architekten Hammeskrause drei verbundene Gebäude in Großoberfeld vor: Ein Labor-Neubau und ein Büro-Neubau (1. Bauabschnitt) sowie der Umbau des Bestandsgebäudes (2. Bauabschnitt). Darüber hinaus bietet das Grundstück das Potential für einen weiteren künftigen Bauabschnitt.

Anfang Juli 2017 wurden die Beschäftigten der LUBW über Einzelheiten zum 1. und 2. Bauabschnitt informiert. Aus Sicht der BTBkomba ergab sich aus den bekannt gewordenen Details, dass der aktuelle Plan die gesetzten Ziele noch nicht erreichen kann. Da im August 2017 die Fertigstellung der Bauunterlage für die Anmeldung im Haushalt 2018/2019 erfolgte, hat die Gewerkschaft BTBkomba bereits Ende Juli 2017 einen ersten Vorschlag zur Optimierung der Planungen entworfen.

Am 11. September 2017 wurde das Thema Neubau der LUBW zwischen dem BTBkomba-Landesvorsitzenden Dr. Wolf Zitzmann und Staatssekretärin Dr. Gisela Splett (Foto von links nach rechts) sowie Dr. Andreas Prüeß, Vorsitzender der BTBkomba Fachgruppe Naturwissenschaften und Herrn Oberbaurat Falko Käßmann vom Finanzministerium Baden-Württemberg besprochen.

Ausgangslage

Das Umweltkompetenzzentrum des Landes braucht kluge Köpfe und an einem Standort ausreichend und gut ausgestatte Räume. Denn Umweltwissenschaften und interdisziplinäre Politikberatung sind ein anspruchsvolles Thema. Die Kommunikationsmöglichkeiten – intern und mit Dritten – stehen daher bei den technischen Anforderungen an das Gebäude ganz weit oben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LUBW müssen naturwissenschaftlich gut ausgebildet, mit dem Stand von Naturwissenschaft und Technik immer bestens vertraut sein und da wo Wissenslücken sind, muss von ihnen anwendungsorientierte Forschung initiiert, vergeben, koordiniert und kritisch hinterfragt werden. Das Kerngeschäft aber ist die technisch-naturwissenschaftliche Überwachung des Zustands von Natur, Luft, Wasser und Boden. Die Beobachtung der Umwelt macht die LUBW nicht alleine. Sie arbeitet sehr eng mit der Umweltverwaltung des Landes und den Behörden von Bund und Ländern zusammen.

Die LUBW ist also keine klassische Behörde und auch keine klassische Forschungseinrichtung. Die rund 650 Arbeitsplätze (incl. Externe, Studierende und Auszubildende) sind sehr vielfältig und speziell. Den Bedarf zu planen ist alles andere als Standard.

Die Planung für die ersten zwei Bauabschnitte der Architekten Hammeskrause basiert auf der vom Umweltministerium genehmigten Nutzungsanforderung mit einer Nutzfläche von insgesamt rund 11.750 m² nach DIN 276.

Aus Sicht der BTBkomba ist eine Fläche von ca. 16.400 m² erforderlich, denn beispielsweise verzeichnete die LUBW von 2011 bis 2017 einen noch nicht berücksichtigten Netto-Stellenzuwachs von 40 Stellen (weitere Gründe siehe unten). Jede/r zweite Beschäftigte der LUBW arbeitet im wissenschaftlichen Bereich und die wissenschaftlichen Aufgaben werden immer komplexer. Die LUBW betreut einige Themen auch federführend für andere Länder. Der Kommunikationsbedarf im Haus und mit Dritten ist heute größer als vor 20 Jahren. Konsequenterweise wandelt sich die LUBW Schritt-für-Schritt von einer Linien- zu einer Matrixorganisation. Wichtige Projekte werden nicht mehr nur „in der Linie“ sondern in Netzwerken und Arbeitsgemeinschaften betreut. Viele Arbeitsplätze der LUBW sind unmittelbar vergleichbar mit den Arbeitsplätzen im Umweltbundesamt Dessau oder im Umweltministerium Stuttgart.

Im Vergleich mit diesen Institutionen fehlen in der Gesamt-Planung aus Sicht der BTBkomba mindestens ein dringend notwendiger hochwertiger Konferenzraum, ausreichend Besprechungsräume sowie bis zu 100 Einzelzimmer. Die geplanten Doppelzimmer (Stand Ende Juli 2017) sind aus Sicht der BTBkomba zu schmal und zu klein (8,5 m2/Arbeitsplatz). Für die Mehrzahl der Beschäftigten der LUBW würde die jetzige Planung aus Sicht der BTBkomba eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen bedeuten. Ohne einen weiteren Bauabschnitt könnten aus Sicht der BTBkomba Motivations- und Qualitätsverlust bis hin zur inneren Kündigung entstehen.

Stand Ende September 2017

Am 11. September 2017 wurde das Thema Neubau der LUBW im Finanzministerium Baden- Württemberg besprochen. Die wichtigsten Ergebnisse des Gesprächs:

  1. Dem Finanzministerium ist bewusst, dass der 1. und 2. Bauabschnitt auf weitere Sicht ggf. nicht ausreicht. Ohne weiteren Bauabschnitt werden abhängig von der künftigen Entwicklung der LUBW ggf. weitere Anmietungen notwendig sein. Die weitere Nutzung der Hertzstraße kommt nach Auffassung von Staatssekretärin Gisela Splett für die LUBW aus energetischer und verkehrstechnischer Sicht nicht in Betracht (Vorbildfunktion).
  2. Ein weiterer Bauabschnitt könnte wie folgt in Angriff genommen werden: Bedarfsanmeldung der Dienststelle bis Herbst 2018 und Erstellung einer Bauunterlage auf Grundlage einer vom Umweltministerium genehmigten Nutzungsanforderung für eine mögliche Etatisierung ab dem Staatshaushaltsplan 2022/23. Zuvor sollte mit dem zuständigen Umweltministerium der Bedarf für einen (teilbaren) Konferenzraum für rund 100 Personen und weitere Sonderflächen für das Umweltkompetenzzentrum geklärt werden. Die Wirtschaftlichkeit ist im Zuge der Aufstellung der Bauunterlage mit dem Programm RBK (Richtlinien für die Baukostenplanung) nachzuweisen. Dem Finanzministerium wurde beispielhaft eine Broschüre für den Erweiterungsbau des Umweltbundesamtes in Dessau übergeben (111 Arbeitsplätze und 4.780 m2 Bruttogrundfläche / 2.247 m2  Nutzfläche für ca. 14 Mio. €).
  3. Generell können höhere Dienste in Einzelzimmern untergebracht werden - das ist eine Entscheidung der Dienststelle und muss mit der Nutzungsanforderung begründet werden. Das jetzt für den 1. Bauabschnitt geplante Gebäude-Raster wird im Rahmen der Möglichkeiten noch überarbeitet, um ggf. eine flexiblere Möblierung zu ermöglichen. Im Nachgang zur Sitzung wurde noch geklärt, dass in Verbindung mit der Nutzungsanforderung für einen möglichen weiteren Bauabschnitt im Bedarfsfall 2 mal 17 m2 Doppelzimmer in 3 mal 11 m2 Einzelzimmer ohne größeren baulichen Aufwand umgewandelt werden könnten. Dies wird unter anderem durch die Ausbildung der Bürotrennwände in Trockenbauweise ermöglicht.

BTBkomba plant auch den Bedarf für das Umweltkompetenzzentrum aus Sicht der Gewerkschaft mit dem Umweltminister zu besprechen. Über den Stand der Gespräche wird auch auf der Mitgliederversammlung berichtet.

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Grundsätzlich ist Frau Hélène Stauß in der Geschäftsstelle vormittags telefonisch unter 0711 22014-03 erreichbar, sonst per E-Mail.

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