07.10.2014

Kurzsichtige Personalpolitik im öffentlichen Dienst

Vor den Folgen eines gravierenden Fachkräftemangels im öffentlichen Dienst hat erneut der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt gewarnt. Jeder vierte Beschäftigte sei 55 oder älter, in den kommenden 15 Jahren werden 1,5 Millionen der 4,6 Millionen Staatsdiener altersbedingt ausscheiden, rechnete Dauderstädt im 'Handelsblatt' vor. Während die Privatwirtschaft ihre Belegschaften stark verjüngt habe, baute der Staat Personal ab und stellte kaum Nachwuchs ein. „Die kurzsichtige Personalpolitik räche sich heute, da Staat und Kommunen im Wettstreit um die besten Köpfe oft den Kürzeren ziehe, warnte Dauderstädt“.: Wenn ein privater Arbeitgeber merkt, dass er den begehrten Ingenieur, Arzt oder IT-Fachmann nicht bekommt, legt er noch einen Tausender drauf. Das kann die Kommunalverwaltung, die Sozialversicherung oder das Finanzamt nicht. Viele junge Leute müssten feststellen, dass es in der Privatwirtschaft zum Teil bessere Arbeitsbedingungen und vor allem mehr Geld gebe.

Auf diese Entwicklung hat auch der Landesvorsitzende der Gewerkschaft BTBkomba Bernfried Glück in unzähligen Gesprächen gegenüber der Landesregierung, der Politik, aber auch dem Landkreistag auf die Personalmisere hingewiesen. Gerade die technischen Verwaltungen im Landes- und Kommunaldienst leiden unter mangelnder Personalausstattung. Viele dringend notwendige Aufgaben können nicht mehr sachgerecht und zufriedenstellend erledigt werden.

Dass es angesichts des demografischen Wandels und der schrumpfenden Bevölkerung künftig weniger öffentliche Dienstleistungen brauche, wies Glück und Dauderstädt zurück: 'Es gibt keinen linearen Zusammenhang zwischen sinkender Bevölkerungszahl und der Ausstattung des öffentlichen Dienstes. Selbst wenn in einem Stadtviertel in zehn Jahren vielleicht zehn Prozent weniger Leute wohnen als heute, brauchen sie dennoch eine funktionierende  Kommunalverwaltung, Polizei oder Feuerwehr. Es fehlen schon heute zehntausende Fachkräfte in den Kitas und im vorschulischen Erziehungsbereich. Wir wähnen uns in einem Sozial- und Rechtsstaat mit hohem Sicherheitsniveau, aber an vielen Stellen sind Lücken  

Zu der von Städte- und Gemeindebund-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg im „Handelsblatt“ geforderten 'Personaloffensive', um junge Menschen für den öffentlichen Dienst zu begeistern, sagte Dauderstädt: Das geht vor allem über eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Auch Telearbeit, Lebensarbeitszeitkonten und familienfreundliche Arbeitszeiten könnten den öffentlichen Dienst attraktiver machen. Gleichzeitig warnte der dbb Bundesvorsitzender vor der zunehmenden Staatsverdrossenheit der Beschäftigten, weil sie schlecht behandelt würden: Wir hoffen, dass das Resultat einer Einkommensrunde, das wir am Tariftisch unterschreiben, die Inflation und die wirtschaftliche Lage berücksichtigt und die Teilhabe der Beschäftigten sichert. Wenn sich Länder dann entscheiden, davon abzuweichen, wie wir das im vergangenen Jahr außer in Bayern und Hamburg nahezu flächendeckend erlebt haben, dann müssen sie sich bewusst sein, dass jede Abweichung die Attraktivität des öffentlichen Dienstes schmälert. Denn Staatsverdrossenheit entsteht, wenn Beschäftigte sich von ihrem Arbeitgeber/Dienstherrn nicht mehr angemessen wahrgenommen und respektiert sehen, so dbb-Vorsitzende abschließend..

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