15.10.2014

Gewalt gegen Staatsbedienstete nimmt drastisch zu

„Die Gewalt gegen Bedienstete des öffentlichen Dienstes nimmt drastisch zu“, warnte der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt in der 'Welt am Sonntag'. Dies habe eine Umfrage des gewerkschaftlichen Dachverbandes in seinen Landesbünden und Mitgliedsgewerkschaften ergeben. Bei den verbalen und physischen Übergriffen, von denen die 'eindeutige Rückmeldung' berichte, handle sich nicht um ein Großstadtphänomen, sondern um eines, das keine regionalen Grenzen kenne, betonte Dauderstädt.

Auch in Verwaltungsbereichen, in denen es um Hartz IV oder andere Zweige der Sozialversicherung gehe, erlebe man ein 'Ausufern der Gewalt.' So berichtete der dbb Chef sogar von Angriffen auf Mitarbeiter von Kfz-Zulassungsstellen, wenn etwa nicht die gewünschten Kennzeichen verfügbar sind. Der dbb hält die Entwicklung für äußerst besorgniserregend: 'Da ist eine Mentalität entstanden, die hohes Anspruchsdenken und Aggressivität bei Verweigerungen in sich trägt.' Die Erhebung zeige auch, dass die Gewaltbereitschaft quer durch die Milieus gestiegen sei. 'Es handelt sich um eine Verrohung der Sitten. Der Umgangston in diesem Land hat sich verändert', stellte Dauderstädt fest - der Staat werde als Institution, der man Respekt entgegenbringe, nicht mehr wahrgenommen: 'Der Staat entwickelt sich für immer mehr Gesellschaftsschichten zum Gegner.'

Der dbb Chef forderte angesichts der aktuellen Entwicklung umfassende und nachhaltige Schutzmaßnahmen für die Beschäftigten, die zunehmender Aggressivität ausgesetzt sind. 'Diejenigen, deren Aufgabengebiete Konfliktpotenzial haben, sollten Deeskalationsschulungen erhalten. Außerdem müsse man 'in öffentlichen Gebäuden Umbaumaßnahmen erwägen. Metalldetektoren am Eingang von Gebäuden könnten mancherorts sinnvoll sein. Der rote Notfallknopf am Schreibtisch, wie man ihn aus Banken und von Juwelieren kennt, sollte vielleicht bald zur Ausstattung von Behördenmitarbeitern gehören. Die Politik muss handeln.

Immer wieder kommt es mittlerweile auch zu tödlichen Übergriffen auf Behördenmitarbeiter, berichtete die 'Welt am Sonntag'..
Allein 2013: Die Sachbearbeiterin einer Führerscheinstelle im Kreis Schleswig-Flensburg wurde erstochen, weil sie einem Lkw-Fahrer die Fahrerlaubnis verweigerte. Ein verwirrter Rentner erschoss den Landrat des Kreises Hameln-Pyrmont in Niedersachsen in dessen Amtszimmer. Im Jahr davor erschoss in Karlsruhe ein Arbeitsloser aus Wut über die Zwangsräumung seiner Wohnung vier Menschen und sich selbst. Eines der Opfer war der zuständige Gerichtsvollzieher. Zitiert wurde neben der dbb-Umfrage auch eine Studie der Hochschule Darmstadt, die 2012 eine bundesweite 'Untersuchung zur Aggressivität und Gewalt in der Kundenbeziehung' durchführte, an der mehr als 30 Behörden teilnahmen. Nahezu 100 Prozent der Befragten berichteten von verbalen Konflikten, 66 Prozent von Beleidigungen, 51 Prozent von Drohungen, 14 Prozent von Sachbeschädigungen, 13 Prozent von körperlicher Gewalt und 2 Prozent von Waffengewalt. In einer weiteren aktuellen Untersuchung, die das Institut für Polizei- und Kriminalwissenschaft der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Nordrhein-Westfalen vorgenommen hat, ist von einer durch das Personal 'fast schon als alltäglich empfundenen Beleidigungskultur' die Rede.

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