29.06.2017 / Michael Gunkel

Die Attraktivität und Perspektiven im technischen Werkdienst erhöhen - Erstes Fachgespräch im Ministerium der Justiz und für Europa mit dem Personalreferatsleiter der Abteilung IV – Justizvollzug LMR Harald Egerer

v.l.n.r.: Michael Gunkel, Volker Heim, Harald Egerer, Rebecca Kiel, Wolf Zitzmann

Harald Egerer, seit Juli 2016 Referatsleiter des Referats Personalangelegenheiten, Aus- und Fortbildung und seine Mitarbeiterin Rebecca Kiel, empfingen am 19. Juni 2017 in ihren neuen Räumlichkeiten in der Friedrichstraße 6 eine 3-köpfige Delegation von BTBkomba, bestehend aus dem Landesvorsitzenden Wolf Zitzmann, dem Fachgruppenvorsitzenden der Techniker im Strafvollzug Michael Gunkel und dem Mitglied im Fachgruppenvorstand Volker Heim.

Der Übergang zu den Gesprächsthemen war schnell gefunden. LMR Egerer teilte mit, dass sein Referat berechtigten und realistischen Verbesserungsmaßnahmen offen gegenüber stehe und solche bereits auch schon erarbeitet habe. Details hierüber seien aber erst nach Beendigung der Beratungsprozesse in den Arbeitskreisen und Ausschüssen möglich. Vorstellbar wären demnach Verbesserungen im Bereich der „Stellenobergrenzenverordnung, der Schaffung neuer Beförderungsstellen und  der Erhöhung des Anwärter-Sonderzuschlags.

Die Bezahlstruktur der Meister und Techniker im Justizvollzug muss gerade unter dem Blickwinkel der in den Justizvollzug mit eingebrachten beruflichen Aufstiegsqualifika-tionen deutlich verbessert und aufgewertet werden, will man gutes und motiviertes Personal im freien Wettbewerb nicht nur erhalten, sondern auch vorhandenes Personal halten, so der Landesvorsitzende Wolf Zitzmann. Meister und Techniker finden nicht nur in Industrie und Handwerk, sondern auch bei anderen Behörden und Ministerien teilweise attraktivere Einstellungsbedingungen und berufliche Entwicklungsperspektiven bei höheren Einstiegsgehältern, als in der technischen Werkdienstlaufbahn im Justizvollzug. Beispielsweise erhalten Meister beim Kultusministerium Anwärterbezüge während ihrer Laufbahnausbildung zur technischen Lehrkraft nach dem maßgebenden Eingangsamt der Laufbahn des gehobenen Dienstes in Besoldungsgruppe A10.

Der technische Werkdienst könne im Wettbewerb mit dem Handwerk durchaus mithalten, so Egerer, im Bereich der Industrie sehe es mitunter etwas anders aus.

Heim ergänzte, dass diesbezüglich bereits schon Kollegen aus dem technischen Werkdienst zum Kultusministerium abgewandert sind und es auch schon vorgekommen ist, dass sich wegen der jahrelangen stiefmütterlichen Behandlung Kollegen dazu entschlossen haben, Tätigkeiten abzugeben oder ihren sicheren Beamtenstatus ganz aufzugeben!  

Eine qualifikations- und leistungsgerecht ausgestattete technische Sonderlaufbahn  mit entsprechender Bezahlstruktur, würde den Bewerberpool im Konkurrenzkampf um die besten Köpfe positiv beeinflussen, so Heim weiter.

Der deutsche Qualifikationsrahmen, mittlerweile ein anerkanntes und bewährtes  Instrument zur Einstufung beruflicher und schulischer Qualifikationen, verdeutlicht in seinen Argumentationen und Empfehlungen den Anspruch der bildungsgerechten Anerkennung von Technikern- und Meisterabschlüssen. Dem kann sich auf Dauer auch nicht das Ministerium der Justiz und für Europa entziehen, will es erfolgreich in der Gesellschaft bestehen!

Dies alles steht im engen Zusammenhang mit dem “Lebenslangen Lernen“ – ein zentrales Thema der baden württembergischen Bildungspolitik und dem Weiterbildungspakt Baden-Württemberg vom 10. Dezember 2015.

Sonderfunktionen, so Gunkel, die teilweise Techniker- und Meisterabschlüsse mit weiteren Aufbau- und Zusatzqualifikationen von Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern, staatlichen Institutionen bis hin zu Fachhochschulen erfordern, dürfen hierbei nicht länger außer Acht gelassen werden.

Nicht thematisiert, aber angesprochen wurde die im Kalenderjahr 1999 einseitige ersatzlose Streichung des Kleidergeldes im technischen Werkdienst, welches das Gegenstück zum Kleidergeldkonto des uniformierten Dienst war.

Beim Themenpunkt „Abschlussbericht der Expertenkommission für psychisch auffällige Gefangene“ angelangt äußerte Heim, dass viele Werkbedienstete bis heute nicht nachvollziehen können, warum die guten Leistungen und vor allen Dingen hohen Arbeitsbelastungen im technischen Werkdienst nicht in dem Maße anerkannt und wertgeschätzt worden sind, wie Vorgänge im Justizvollzugsdienst. Dies insbesondere vor dem Hintergrund rückläufiger Gefangenen-Belegungszahlen bei einer stetig gestiegenen Gefangenenbeschäftigung zur Auftragsbewältigung mit der Folge, dass über Jahre hinweg auch vermehrt psychisch auffällige Gefangene beschäftigt, angeleitet und zeitintensiv betreut werden mussten. Daten und Fakten die dies belegen, können aus den Internetseiten des Ministeriums unter: “http://www.jum.baden-wuerttemberg.de/pb/, Lde/Startseite/Justiz/datenundfakten#anker2013168“ entnommen werden.

Wenngleich nicht mehr alles „repariert“ werden kann, so hat uns das offene Gespräch doch davon überzeugt, dass der jetzige oberste Dienstherr die Situation in der sich der technische Werkdienst befindet, realistisch einschätzt.

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