07.03.2016

Zahl der Angriffe gegen Beschäftigte nimmt zu - Gewaltprävention im öffentlichen Dienst verbessern-

Foto © R_K_by_Thorben_Wengert_pixelio.de

Eine deutliche Verbesserung der Gewaltprävention im öffentlichen Dienst haben der Bundesvorsitzende der komba gewerkschaft und stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach und die Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung Helene Wildfeuer gefordert. 'Die zunehmende Gewalt gegen zahlreiche Berufsgruppen im öffentlichen Dienst muss konsequent und systematisch bekämpft werden', sagte Silberbach bei der Hauptversammlung der dbb bundesfrauenvertretung in Königswinter. Er regte dazu eine wissenschaftlich fundierte Zusammenarbeit von Beschäftigten, Präventionspraktikern, Dienstherrn und Arbeitgebern an, die sich mit Gründen und Auswirkungen von Gewaltaktionen gegen das Staats- und Kommunalpersonal auseinandersetzt und Methoden festlegt, die zu möglichst gewaltfreien Arbeitsbereichen führen.

Die Morde an einer Mitarbeiterin im Jobcenter in Neuss und einem Finanzbeamten in Rendsburg, die Geiselnahme in einer Kölner Kita oder das abgebissene Ohr eines Ortspolizisten in Stuttgart sind dramatische Höhepunkte einer Dauerkrise, betonte Silberbach. Leider gehören Gewalterfahrungen zum traurigen Tagesgeschäft des öffentlichen Dienstes. Betroffen sind Beschäftigte quer durch alle Bereiche: bei der Polizei, der Feuerwehr und den Rettungskräften, aber auch in Jobcentern, Arbeitsagenturen, Wohnungs-, Sozial- und Ordnungsämtern, bei Vollzugsdiensten, im Nah- und Fernverkehr. Die Zahl der Angriffe gegen die Kolleginnen und Kollegen nimmt stetig zu. Auch die zunehmend hemmungslose anonyme Unterstützerszene, die solche Attacken in den sozialen Netzwerken des Internets mit verbalem Applaus feiert, zeigt das Ausmaß der Gewaltbereitschaft.  

„Neben technischen Sicherheitsmaßnahmen müsse daher auch an der Wertschätzung gearbeitet werden. Der öffentliche Dienst und die Menschen, die ihn verkörpern, verdienen Respekt und eine anständige Behandlung. Wenn sich der Staat selbst nicht hinter seine Mitarbeiter stellt, Politiker im öffentlichen Personal nur einen Kostenfaktor oder bestenfalls eine haushaltsrelevante Verschiebemasse sehen, braucht sich niemand zu wundern, dass einige meinen, die Beschäftigten seien Freiwild“, kritisierte Silberbach.

Mehr Sicherheit am Arbeitsplatz insbesondere für Frauen im öffentlichen Dienst war ein weiteres Schwerpunktthema der Hauptversammlung der dbb bundesfrauenvertretung. 'Die Erfahrungen der letzten Zeit zeigen, dass vor allem weibliche Beschäftigte besser vor aggressivem Verhalten geschützt werden müssen. Um einen gewaltfreien, sicheren Raum für Frauen zu schaffen, brauchen wir eine starke Vertrauenskultur. Gemeldete Vorfälle müssen von Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten sehr ernst genommen werden’, forderte die dbb Frauen-Vorsitzende Helene Wildfeuer. Hierzu gehören auch verbale und sexistische Übergriffe.

Die Hauptversammlung der Bundesfrauenvertretung befasste sich auf ihrer Frühjahrstagung weiter auch mit der Ausgestaltung einer diskriminierungsfreien Beurteilungspraxis im öffentlichen Dienst. „Telearbeit und Teilzeit erschweren auch im öffentlichen Dienst noch immer das Fortkommen. Wer weniger Zeit im Büro verbringt, leistet entsprechend weniger. Dieser Mythos hält sich hartnäckig und wird den Betroffenen mit schlechten dienstlichen Beurteilungen quittiert“ stellte Wildfeuer fest. „Wir müssen endlich zu leistungsgerechten Beurteilungen kommen, die frei sind von geschlechterdiskriminierenden Beurteilungskriterien“, machte die Vorsitzende deutlich.

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