Eingruppierungsinitiative an der Universität Hohenheim mit positivem Ergebnis

Mit Unterstützung der Gewerkschaft BTBkomba kämpften Hélène Stauß und ihre Arbeitsgruppe für die 140 Mitglieder der „Initiative Hochschulsekretärinnen“ (IHS) an der Universität Hohenheim für eine bessere Einstufung in ihren Entgeltgruppen. Gegen allergrößten Widerstand des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (MWK)  und des Finanzministeriums (FM) ist es nun gelungen, auf der Ebene der Universität eine gemeinsame einvernehmliche Lösung zu finden.

Künftig werden alle Hochschulsekretärinnen an der Universität Hohenheim in die Entgeltgruppe (EG)  6 eingestuft. Neue Stellen werden mindestens mit EG 6 ausgeschrieben. Die Stuttgarter Zeitung kommentierte diese Entscheidung folgendermaßen: „Einen Haken hat die Sache trotzdem: Die Universität hat das Geld selbst aufgebracht, obwohl die Bezahlung der Mitarbeiter eigentlich Ländersache ist“.
 Hélène Stauß: Scheibenweise wurde das Ziel erreicht. Am 22. Februar 2011 fand mit Unterstützung der Gewerkschaft BTBkomba  ein entscheidendes Gespräch im Ministerium MWK  statt. Dort wurde anhand konkreter Tätigkeitsbeschreibungen auf die unzumutbare Eingruppierung „nach dem Stellenplan“ hingewiesen. Darunter befanden sich noch Stellenbewertungen nach der EG 3. Der Leiter der Abteilung 1 sicherte eine Überprüfung zu. Daraufhin wurden die noch in EG 3 befindlichen sog. „Schreibkräfte“ von der Universität Hohenheim vorläufig nach EG 5 höher eingruppiert.

Gleichzeitig wurde unter Mitwirkung der IHS eine Bewertungskommission an der Universität Hohenheim mit dem Ziel gebildet, die Tätigkeiten der fünf betroffenen EG 3 Stelleninhaberinnen detailliert zu bewerten.

Bewertungsergebnis: 3 Stellen nach EG 6,
                               1 Stelle nach EG 8 und
                               1 Stelle nach EG 9, Fg.2,

Hélène Staus: „Damit haben wir zumindest für diese fünf Personen auch die zweite Forderung unserer Initiative aus dem Jahr 2010 erreicht: „Höhergruppierung bis E10 durch Anerkennung der eigenen Leistungen“!

Im Oktober 2012 entscheidet die neue Leitung der Universität, dass ab dem 1.1.2013 Hochschulsekretäre/innen nicht schlechter als Entgeltgruppe 6 eingruppiert werden sollen. Weil das Finanzministerium dafür (noch) keinen finanziellen Ausgleich gewährt, sollen vier Stellen innerhalb der Universität gestrichen werden, die für die Finanzierung der Höhergruppierung notwendig sind. Seit Anfang 2012 werden Stellen für Verwaltungsangestellte nur noch in EG 6 ausgeschrieben. „Nun wurden auch die restlichen Kolleginnen, die sich noch in EG 5 befinden, nach EG 6 höhergruppiert“ so Hélène Stauß. Um die Transparenz und eine einheitliche Handhabung zu gewährleisten, wurde eine Mustertätigkeitsbeschreibung für EG 6 erstellt.

Gegenüber der Stuttgarter Zeitung äußerte nun Hélène Stauß: „EG 6 für alle sei ein guter  erster Schritt, aber noch nicht genug. Sie will nun andere Universitäten im Land motivieren, sich ebenfalls zu engagieren. Denn wenn sich alle zusammenschließen, könne das Land nicht mehr behaupten, dass EG 5 (Schreibkraft-Tarif) ausreiche. Wir haben einen langen steinigen Weg hinter uns. Sie ist trotz des faden Beigeschmacks, dass sich das Land aus seiner Pflicht herausgewunden hat, einfach nur erleichtert. Ich bin stolz auf das, was wir erreicht haben. Und das ist Folgendes: Alle 200 Sekretärinnen und Sekretäre der Hochschule sind vom Schreibkraft-Tarif, der Entgeltgruppe (EG) 5 im Tarifvertrag, in die Gehaltsgruppe 6 hochgestuft worden. Neue Stellen werden mindestens nach EG 6 ausgeschrieben. Und nach oben ist alles offen“ (Zitatende).

Der stellv. Landesvorsitzende der Gewerkschaft BTBkomba, Klaus Schork, begrüßte das Ergebnis und bedankte sich für das große Engagement der Initiativgruppe. „Ich hoffe, dass dieses Ergebnis auch bei anderen Hochschulen des Landes Eingang findet. Mit aller Kraft wird die Gewerkschaft BTBkomba die Übertragung dieses Ergebnisses in ähnlich gelagerten Fällen anderer Hochschulen unterstützen“, so Klaus Schork.