13.02.2013

Randerscheinungen des Älterwerdens

Die Überalterung der Gesellschaft ist ein Thema, das in unserem Alltag eine immer größer werdende Rolle spielt. Auch in den gewerkschaftlichen Aufgabenstellungen findet sich dieses Thema ganz selbstverständlich wieder und fordert Lösungen.

An dieser Stelle geht es jedoch nicht um die allgemeinen Aspekte. Es geht vielmehr darum, dass auch und gerade in der Fachgruppe VFL der Gewerkschaft BTBkomba viele Mitglieder in ein Alter gekommen sind, in dem der Ruhestand schon eingetreten ist oder in absehbarer Zeit ansteht.

Die Faktoren, die unsere Mitgliederstruktur beeinflussen, kommen ja in erster Linie von außen

  • eine starke Personalvermehrung in der Landesverwaltung hat in den 70er-Jahren zu einem starken Mitgliederzuwachs geführt. Diese starken Jahrgänge stehen jetzt im Pensionsalter oder kurz davor.
  • ein darauf folgender Einstellungsstopp über zwei Jahrzehnte hat  in der Landes- und später auch in den Kreisverwaltungen zu einem Rückgang des Berufsnachwuchses geführt. Diese fehlenden Fachkräfte bringen auch schwindende Mitgliederzuwächse mit sich.
  • eine nicht weg zu diskutierende Enttäuschung über die berufliche Entwicklung im Vermessungswesen hat viele Kollegen demotiviert. Oft ist die eigene Karriereplanung zunichte geworden. Aus diesem Frust heraus gibt es Austritte und weniger Neueintritte.


Wir sind aufgefordert, aus dieser Situation das Beste zu machen. Es stellen sich mehrere Fragen. Was tun wir aktiv gegen diese unbefriedigende Einstellungspraxis? Wie gehen wir mit den in Ruhestand tretenden Mitgliedern um? Und wie gehen diese Kolleginnen und Kollegen mit ihrer Gewerkschaft beim Wechsel in die passive Phase um? Was wollen diese Mitglieder und was können wir bieten?

Grundsätzlich müssen wir immer und überall auf eine Verjüngung in allen Bereichen des Vermessungswesens drängen. Gut ausgebildete Leute fallen ja nicht vom Himmel. Mit dem MLR-Projekt „Zukunft der Ausbildung“ wurde deutlich, dass die Dienstherren und Arbeitgeber die akute Mangelsituation erkannt haben und zur Ausbildung und Einstellung bereit sind. Dass die derzeitige Landes-Spar-Politik diese Bemühungen um Stabilität im Personalbestand kontraproduktiv unterläuft ist fatal. Wir müssen allerdings dafür sorgen, dass alle Vermessungs- und Flurneuordnungsdienststellen sich künftigen Personalverjüngungen nicht verschließen. Hilfreich kann da auch eine fachlich fundierte Personalratsarbeit in den Landratsämtern sein. Die Jungen haben beste Chancen, wenn man sie nur in den Beruf lässt.

Die zweite Aufgabe, die wir als Fachgruppe angegangen sind, ist die Betreuung der in den Ruhestand gehenden Kollegen. Sie haben die Wahl, ob sie zu gleichem Beitrag auch dem BRH beitreten (Doppelmitgliedschaft) oder zu vermindertem Beitrag BTBkomba allein angehören wollen. Mitglieder im Ruhestand finden ihre Ansprechpartner in unserem Vorstandmitglied Joachim Geiger und im Seniorenvertreter des BTBkomba, Peter Bühler. Wenn uns die privaten E-Mail-Adressen bekannt sind, halten wir alle Ruheständler auch auf digitalem Weg auf dem Laufenden. Die Landesleitung hat für den nächsten Delegiertentag die Devise ausgegeben, dass unter den zu wählenden Delegierten auch eine angemessene Anzahl von Ruhestandsvertretern sein sollte. Auch dies ist ein Schritt, um die nicht mehr aktiven Kollegen an der Verbandsarbeit zu beteiligen. Wir sind für ihre Anliegen offen.

Was uns noch Sorgen bereitet, sind die altersbedingten Kündigungen, die von dem schon erwähnten beruflichen Frust ausgelöst sind. Hier können wir nur appellieren. Dass Arbeitsplätze auch im öffentlichen Dienst heute stärkeren Veränderungen unterliegen als in den Zeiten unseres Diensteintritts, hat manchen von uns aus der Bahn geworfen. Dieser Frust sollte aber nicht in die Ruhestandsphase mitgenommen werden. Der Blick muss immer nach vorne gehen. Deshalb sind wir auf Mitglieder angewiesen, die uns in dieser Arbeit auch nach dem 65sten Lebensjahr unterstützen.

Am Schluss muss noch eine Konsequenz angesprochen werden, die nur logisch ist. Auch die im BTBkomba-Ehrenamt stehenden müssen sich verjüngen. Jüngere – und sind es noch so wenige – müssen nachrücken und sich den gewerkschaftlichen Aufgaben stellen. Auch in der Fachgruppe VFL werden bald neue Gesichter gesucht. Bitte melden Sie sich deshalb mit Diskussion und Kritik, aber auch mit der Bereitschaft zur Mitarbeit oder mit Hinweisen, welche Personen wir ansprechen können. Unsere Kontaktdaten sind bekannt.

M.W.

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Erreichbarkeit Geschäftsstelle

Grundsätzlich ist Frau Hélène Stauß in der Geschäftsstelle vormittags telefonisch unter 0711 22014-03 erreichbar, sonst per E-Mail.

Im Fall einer juristischen Beratung wenden Sie sich generell bitte per E-Mail mit Ihrem Anliegen an

info(at)btbkomba.de

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Geschäftsstelle

Gewerkschaft BTBkomba Baden-Württemberg
Ansprechpartnerin: Hélène Stauß
Am Hohengeren 12
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Fax 0711 / 220 14-04
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Web: www.btbkomba.de

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