29.04.2014

Informative 12. Trinkwasserfachtagung des BVDH in Donaueschingen (Öschberghof)

in Donaueschingen fand am 19.März die diesjährige 12. Trinkwasserfachtagung statt. Wie auch im letzten Jahr war das Kernthema der Veranstaltung die Trinkwasser-Installation (TWI). Das Thema Überwachung der TWI beschäftigt die Gesundheitsämter bereits seit 2003. Mit der Novellierung der Trinkwasserverordnung wurden die Pflichten der Betreiber klar geregelt und deren Verantwortung klarer gezogen.
Die rechtlichen Fragen wurden von Thomas Herrig, Rechtsanwalt und Notar, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht aus Berlin brillant und verständlich vorgetragen. Alle Änderungen der Trinkwasserverordnung wurden aus juristischer Sicht erläutert. Auf die gesetzlichen Pflichten der Betreiber wurde ausführlich eingegangen. Die Rechtsprechung wird gesetzliche Betreiberpflichten aus der TrinkwV künftig als Maßstab zur Feststellung eines Pflichten-Verstoßes heranziehen.
Die Betreiber der Trinkwasser-Installation befinden sich im Spannungsfeld zwischen öffentlichem und Zivilrecht. Sehr ausführlich erläuterte Thomas Herrig die Aspekte der Verkehrssicherungspflicht des Betreibers. Laut Bundesgerichtshof bestimmt sich der Umfang der Verkehrssicherungspflicht aus gesetzlichen Vorschriften, z. B. TrinkwV, IfSG, aus anderen Anordnungen wie z. B. Unfallverhütungsvorschriften, aus technischen Regeln wie z. B. DIN-Normen. Verstöße gegen die Hygiene und Infektionsschutz werden aus juristischer Sicht als neuer Bereich einer Pflichtverletzung angesehen. Nach Auffassung des BGH zählt die Hygiene zu den voll beherrschbaren Risiken.
Bei der Pflicht zur Wartung der TWI wird mindestens eine Wartung entsprechend DIN EN 806 T 5, VDI 6023 erwartet. An Beispielen von konkreten Legionellenurteilen wurde die Bedeutung der Erfüllung der Betreiberpflichten dargestellt. Die vom Gesundheitsamt zu ergreifenden Maßnahmen regelt § 9 der TrinkwV. Bei Nichteinhaltung von Grenzwerten oder Nichterfüllung der Anforderungen muss das Gesundheitsamt tätig werden.
Unter dem Motto „Die Richtlinien“. behandelte Dipl.-Ing. Rainer Kryschi, Vorsitzender des Richtlinienausschusses 6023 VDI, das Thema „Technische Regeln und Praxis zu Hygieneanforderungen an Verdunstungskühlanlagen, raumlufttechnische Anlagen und TrinkwasserInstallation“.
Der Ausbruch der Legionellose-Erkrankungen in Neu-Ulm vor einigen Jahren führte dazu, dass die bisherigen Regeln überarbeitet wurden und die hygienischen und technischen Anforderungen an die o. g. Anlagen verschärft wurden. Die Entwurfsfassung der VDI 2047-2: „Anforderungen an Verdunstungskühlanlagen“ (Stand Januar 2014) wurde vorgestellt. Diese Richtlinie gilt für Kühlanlagen und -apparate, bei denen Wasser verrieselt oder versprüht wird oder anderweitig in Kontakt mit der Atmosphäre kommen kann. Die Anforderungen an Planung, Herstellung und Errichtung von raumluft-technischen gemäß VDI 6022-1 wurden erläutert. Anhand von praktischen Beispielen wurden die neuralgischen Bereiche und die Lösungsvorschläge zur Verminderung von Aufkeimungen in Verdunstungskühlanlagen, raumlufttechnischen Anlagen in den Trinkwasser-Installationen aufgezeigt.
Das Thema Anwendung des Regelwerks in der Praxis, unter dem Motto „Die Praxis“ wurde von zwei Experten des Fachverbandes „Sanitär“, Thomas Huber und Stefan Menrath anschaulich vorgetragen.  Die Risikofaktoren für eine Legionellenkontamination, wie z. B. nicht sachgemäße Planung, mangelhafte, nicht fachgerechte Installationen, Verwendung ungeeigneter Materialien und Bauteile, die ggf. eine Bildung von Biofilmen begünstigen, nicht  bestimmungsgemäßer Betrieb, usw. wurden genannt. Die typischen Mängel, die bei einer Gefährdungsanalyse festgestellt werden wurden ausführlich besprochen und gleichzeitig die möglichen Lösungsvorschläge erläutert.
Die Trinkwasserfachtagungen des Berufsverbandes der Hygieneinspektoren B-W ( BVDH) sind seit mehreren Jahren erwiesenermaßen als eine fachlich hochqualifizierte Fortbildungsmaßnahme angesehen. Die 12. Trinkwasserfachtagung in Donaueschingen war wie immer ein voller Erfolg. Das großzügige Tagungshotel, die perfekte Organisation und die namhaften Referenten ziehen seit Jahren Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen an. Nach der Begrüßung der Teilnehmer im vollbesetzten Saal durch den Vorsitzenden des BVDH Michael Gaßner wurde die Moderation von Jürgen Burg übernommen.
Michael Gaßner MPH

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