09.10.2018 / Wilhelm Burgbacher

Vielfalt der Themen beim Gespräch im LGL

Foto ©LGL, Baden-Württemberg

Am 30.08.2018 fand eine Fachgruppenvorstandssitzung im Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung statt. Präsident Berendt war, wie auch schon früher gerne zu einem Gespräch mit dem Fachgruppenvorstand über aktuelle Themen der Vermessungs- und Flurbereinigungsbehörden bereit. Teilgenommen haben seitens des LGL Präsident Berendt und die Herren Abteilungsleiter Robert Jakob und Dieter Ziesel und seitens des Fachgruppenvorstands 5 Mitglieder.

 

Thema war natürlich der Fachkräftemangel, der inzwischen durch die Altersabgänge verschärft wird. Das LGL bietet Informationsveranstaltungen an den Hochschulen an. Die Effekte sind jedoch bisher nicht besonders groß. Die Zahl der Studenten in den Studiengängen ist relativ konstant, in der Summe jedoch nicht ausreichend den Bedarf der Wirtschaft und der Verwaltung zu decken. Hier werden seitens des LGL auch die Veranstaltungen in der jährlichen Woche der Geodäsie hervorgehoben, von denen man sich positive Effekte erhofft. Der Fachgruppen­vorstand sieht jedoch landesweit erhebliche Unterschiede im Angebot der Veranstaltungen und der Nachfrage seitens von Bildungseinrichtungen.

In diesem Zusammenhang wurde durch den Fachgruppenvorstand auch die Frage nach den Anwärtersonderbezügen gestellt. Hier verwies Präsident Berendt auf die die Vorgabe des Finanzministeriums, dass das MLR die Mittel für die Sonderzuschläge selbst aufzubringen habe. Die ursprüngliche Formulierung, durch die Sonderzuschläge lediglich für Anwärter des Landes zu zahlen wären, sieht das LGL unkritisch. Der Fachgruppenvorsitzende sieht jedoch beamtenrechtliche Probleme. Ohne eine gesetzliche Grundlage, d.h. Wegfall der Formulierung „des Landes“, können die Kommunen keine Sonderzuschläge gewähren. Durch die Bindung der Kommunen an die beamtenrechtlichen Regelungen des Landes wäre eine Zahlung ein Verstoß gegen das Besoldungsrecht. Der Fachgruppenvorstand wird sich weiter für eine allgemeine Gewährung von Anwärtersonderzuschlägen in den vermessungstechnischen Laufbahnen des gehobenen und höheren Dienstes in maximaler Höhe einsetzen.

Die Ausbildungszahlen der Vermessungstechniker haben sich auf einem wesentlich höheren Niveau als in den vergangenen Jahren stabilisiert. Allerdings sollen auch hier die Bemühungen um eine Steigerung der Zahlen, evtl. durch eine Finanzierung weiterer Stellen durch das MLR, bzw. LGL intensiviert werden. Bedarf ist vorhanden. Der Fachgruppenvorstand erkennt auch die Bemühungen des LGL an, die Ausbildung durch die Fortbildung der Ausbilder (Ausbildertag) und den Erfahrungsaustausch durch die Fachtagung Ausbildung zu verbessern. Die Ausbildung nimmt beim LGL einen hohen Stellenwert ein.

Die dienstlichen Beurteilungen waren ebenfalls ein Thema der Gespräche. Die Richtlinien und Vorgaben setzen den Möglichkeiten einen engen Rahmen. Es gebe Verständnis für die Enttäuschung bei manchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über die Ergebnisse. Der vorgegebene Rahmen müsse allerdings eingehalten werden und man habe sich bemüht die Leistungen gerecht innerhalb dieses Rahmens zu werten. In allen Laufbahnen liege man in der Zeitplanung.

Ebenfalls ein Thema war das anstehende Projekt zur Digitalisierung der Bodenschätzung als gemeinsames Leuchtturmprojekt des MLR, des FM und des UM. Hier fragte der Fachgruppenvorstand nach, wie der Stand und die bisherigen Erfahrungen mit dem Projekt zu beurteilen sind. Die Projekte sind nach Aussage von Präsident Berendt seitens aller Beteiligten in der Erfassungsphase. Konkrete Ergebnisse liegen noch nicht vor. Die unteren Vermessungsbehörden sind allerdings auf unterschiedlichem Stand.

Im Zusammenhang damit wurde auch die Digitalisierung der Liegenschaftskatasterakten angesprochen. Hier sind die Stände der einzelnen unteren Vermessungsbehörden recht unterschiedlich. Während bei einigen Behörden die Unterlagen digitalisiert sind oder sogar schon elektronische Recherchemöglichkeiten eingerichtet wurden, haben sich einige noch kaum mit dem Thema befasst. Die Konzeption des LGL ist anhand der Praxisanforderungen und inzwischen gesammelten Erfahrungen überarbeitet und stellt den einheitlichen Grundrahmen zur Verfügung.

Der Fachgruppenvorstand weist darauf hin, dass zur Förderung der Projekte in den unteren Vermessungsbehörden in den Zielvereinbarungen auf die Themen hingewiesen werden sollte um deren Bedeutung zu betonen. Durch die demographische Entwicklung des Personalbestands sind die Möglichkeiten einer beschleunigten Umsetzung der Projekte beschränkt. Diese Möglichkeiten werden durch die weitere Entwicklung nicht besser. Eine Vergabe von Arbeiten erfordert erhebliche finanzielle Mittel und Kapazitäten für die Qualitätssicherung der Ergebnisse.

Ein weiteres Thema für den Fachgruppenvorstand ist die Unterstützung der Landwirtschaftsämter durch die Vermessungsbehörden. Nach Aussage von Präsident Berendt sind die Anteile der Poolteams an den Unterstützungstätigkeiten rückläufig. Ein Thema war auch die Bewertung dieser Tätigkeiten in den Landratsämtern, die teilweise unterschiedlich erfolgt. Hier verweist Präsident Berendt auf die Zuständigkeit der Landratsämter und evtl. unterschiedliche Stellenzuschnitte und Tätigkeiten innerhalb der Verfahrensabarbeitung.

Der Übergang des Geodatenzentrums (GDZ) mit Technik und Personal an die BITBW wurde ebenfalls angesprochen. Der Presse war zu entnehmen, dass der Übergang des GDZ in BITBW vorerst auf Anweisung von Minister Hauk gestoppt wurde. Der Fachgruppenvorstand wollte sich über weitere Einzelheiten informieren. Präsident Berendt bestätigte die Pressemeldungen. Der Übergang des GDZ in die BITBW sei vorerst „eingefroren“ worden. Der zum 01.01.2019 geplante Übergang werde nicht vollzogen. Vorerst bleibe alles beim Status Quo. Die weitere Entwicklung sei abzuwarten.

Zum Abschluss bedankte sich Präsident Berendt für das offene Gespräch und betonte seine Gesprächsbereitschaft, auch für die nähere Zukunft. Er wünschte dem Fachgruppenvorstand alles Gute für seine Arbeit und - nach seiner Versetzung in den Ruhestand im Januar 2019 - auch mit seiner Nachfolgerin/seinem Nachfolger eine Fortsetzung des guten und vertrauensvollen Verhältnisses zwischen dem LGL und der Fachgruppe.

Der Fachgruppenvorsitzende gab den Dank an Präsident Berendt zurück und wünschte ihm alles Gute für den bevorstehenden Ruhestand.


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